Als ich vor einigen Jahren den Wunsch hatte, mich von meinem Mann zu trennen, konnte ich mir nicht vorstellen, dass ich nach meiner gescheiterten Ehe jemals wieder glücklich werden würde.
Trotzdem habe ich mich getrennt, weil ich eine Frau bin, die niemals aufgibt!
Ich konnte mir einfach nicht mehr vorstellen, an der Seite meines damaligen Mannes alt zu werden. Ich wollte nicht voller Bedauern auf mein ungelebtes Leben zurückzublicken … doch die schlimmste Vorstellung daran war, eines Tages einsam zu sterben. Denn ich fühlte mich zutiefst einsam und ungeliebt an der Seite meines Mannes.
Doch die meisten Frauen und Mütter in meinem Umfeld rieten mir davon ab mich zu trennen und waren selbst voller Ängste.
Ich dachte: „Echt? Das soll jetzt mein Leben gewesen sein?“
Dann traf ich einen anderen Mann – und der öffnete mir die Augen darüber, welches Potenzial da in mir schlummerte und wie sehr ich mich jahrelang an der Seite meines Mannes unter Wert verkauft hatte.
Natürlich war das nicht der nächste Mann für den Rest meines Lebens, sondern eher eine Art Sprungbrett raus aus meiner verzweifelten Lage.
Und dann habe ich mich auf die Suche nach Antworten gemacht! Warum war meine Ehe so grandios gescheitert war, obwohl mir dieses Leben einige Jahre zuvor noch so erstrebenswert erschien und ich ja alles dran gesetzt hatte genau das zu erleben: Traumhochzeit, 2 Kinder, Haus und 2 Katzen.
Zwar hatte ich ein Sprungbrett raus aus meiner Ehe gefunden, doch sollte sich das überhaupt nicht als gute Entscheidung herausstellen. Auf dem Weg von einem Mann zum anderen schlug ich heftig im kalten Wasser auf. Es hat mir schier die Luft zum Atmen verschlagen. Denn dieser Mann sagte plötzlich, er könne seine Frau nicht verlassen und es täte ihm furchtbar Leid, dass er mich in eine solche Lage gebracht hatte. Und weg war er.
Doch das Schlimmste war: Ich hatte überhaupt keinen Plan, wie es jetzt weitergehen und ich das rettende Ufer erreichen konnte.
Zurück zu meinem Mann war keine Option mehr. Wie sehr hätte ich mir da eine kompetente und vertrauensvolle Person an meiner Seite gewünscht, die mir sagt, was der nächste logische Schritt ist. Und die mir das Gefühl gibt, nicht allein zu sein.
Hatte ich aber nicht. Und deshalb habe ich unzählige Stunden mit dem Studium von Büchern, Dokumentationen und Podcasts zum Thema Beziehungen, Trennung/Scheidung und Kindeswohl studiert, habe an diversen Workshops und Seminaren teilgenommen und mich zur Coachin ausbilden lassen. Denn ich wollte unter keinen Umständen wieder so eine Beziehung erleben, wie ich es in meiner Ehe erlebt hatte.
Bei meinen Recherchen habe ich so viele Erkenntnisse gewonnen – so manche Lektion hat mir natürlich auch das Leben selbst erteilt, was nicht gerade angenehm, aber sehr lehrreich war! Man nennt das auch «Lebenserfahrung».
Außerdem habe ich viele Methoden und Werkzeuge, sowie rechtliche Aspekte kennengelernt, die auf dem Weg hin zu Trennung und Scheidung als Frau mit Kindern extrem wertvoll waren. Denn ich wollte eines unbedingt vermeiden: dass meine Kinder unter der Trennung leiden und ich schuld bin.
Und ich habe es geschafft! Meine Kinder sind heute genauso glücklich wie (wenn nicht sogar glücklicher als) die Kinder von scheinbar «intakten» Familien.