Kann das überhaupt funktionieren: eine harmonische Trennung, wenn mein Mann voll auf Streit und Kampf gepolt ist?

«Das kann doch überhaupt nicht funktioniert, wenn nur ich ruhig und gelassen bleibe … Mein Mann muss da doch auch mitziehen, oder?»

Diese Gedanken hatte ich damals auch – vor fünf Jahren, als ich mich in meiner Ehe gefangen fühlte. Ich war oft gereizt und genervt von meinem Mann, weil ich nicht nur keine Liebe und Unterstützung von ihm bekam, sondern in seinen Augen auch ständig an allem Schuld war und er eine Unzufriedenheit an mir ausließ. Und meine eigene Unzufriedenheit und den ganzen Stress lies ich dann wieder an meinen Kindern aus. Es war ein Teufelskreislauf!

Aber ich hatte eine riesige Angst, dass ich durch die Trennung von meinem Mann einen großen Fehler begehe und meine Kinder und ich unter einem nicht enden wollenden Rosenkrieg leiden müssen, der ihre gesamte Kindheit zerstört. Und ich wäre schuld daran! Ich war unsicher und voller Ängste. Gleichzeitig wusste ich, dass sich etwas ändern muss.

«Was bringt es, wenn nur ich versuche, eine harmonische Trennung hinzukriegen. Wenn er weiterhin vor den Kindern ausflippt, rumschreit und sich als Opfer hinstellt? Dann kriegen meine Kinder ja trotzdem einen Schaden davon und ich muss tatenlos dabei zusehen.»

Dieser Zweifel war damals mein ständiger Begleiter. Und heute? Heute kann ich sagen, dass ich den richtigen Schritt gemacht habe. Nicht nur für mich, sondern auch für meine Kinder. Ich wusste, dass ich seine Unzufriedenheit keinen Tag länger aushalten würde, denn meine Kinder waren am Ende des Tages die unschuldigen Leidtragenden, an denen wiederum ich meine schlechte Laune ausließ.

Eines Tages entschloss ich mich also dazu, den ersten Schritt zu machen und sprach die Trennung aus. Ich konzentrierte mich dabei ganz auf mich selbst. Denn ich wollte, dass es mir besser geht, dass ich entspannter und gelassener werde, weil ich wusste, dass ich nur so für meine Kinder eine bessere Mutter sein konnte. Meinen Mann konnte ich eh nicht ändern. Und ich wollte ihnen nicht länger die heile Familie vorspielen, die wir schon lange nicht mehr waren.

Ein paar Wochen später erzählte ich einer Freundin von einer Situation mit meinem Mann, wodurch mir klar wurde, dass ich auf dem richtigen Weg war:

Wir wollten trotz unserer Trennung gemeinsam als Familie einen Spaziergang machen und uns dafür mit Freunden treffen. Aber unsere Kinder trödelten und es wurde wie so oft chaotisch. Mein Mann konnte es überhaupt nicht leiden, wenn wir unseren Zeitplan nicht einhielten – wenn wir zu spät zur Verabredung mit unseren Freunden kamen. Er wurde hektisch, schimpfte, versuchte Druck zu machen.

Früher hätte mich sein Verhalten so gestresst, dass auch ich angefangen hätte meine Kinder anzuschreien und diese in Tränen ausgebrochen wären. Die Stimmung wäre für den Rest des Tages im Keller gewesen.

Aber diesmal blieb ich ruhig. Ich wendete mich ruhig und bestimmt meinem Mann zu und sagte, dass es kein Weltuntergang sei, wenn unsere Freunde ein paar Minuten warten müssten, und schickte ihn schonmal raus zum Auto.

Er blickte mich verblüfft an und verzog sich dann ohne einen weiteren Kommentar ins Auto. Meine Geduld mit meinen Kindern war unerschütterlich und als wir lachend zu ihm ins Auto kamen, war auch mein Mann plötzlich wie ausgewechselt.

In diesem Moment wusste ich, dass sich etwas verändert hatte – nicht nur bei mir, sondern auch bei ihm. Und langsam begann auch er, sachlicher mit mir über die Trennung zu sprechen. Seine Wutanfälle wurden mit der Zeit immer weniger und ich hatte weniger Angst vor ihm und seinen Reaktionen.

Es ist wirklich unglaublich, wie viel sich ändern kann, wenn man selbst den ersten Schritt macht!

 

Wie ich das geschafft habe?

Ich habe verstanden, wo unsere jeweiligen Verhaltensweisen ihren Ursprung haben. Und weil ich es verstanden hatte, konnte ich mein Verhalten bewusst verändern.

Ich hatte kurz nachdem ich die Trennung ausgesprochen hatte eine Coaching Ausbildung absolviert. Dort habe ich eine super Methode erlernt, die mir geholfen hat Klarheit zu gewinnen, wer ich bin und den Grund für meine Verhaltensweisen und Ängste. Und mit verschiedenen Werkzeugen konnte ich dann meine Verhaltensweisen ändern und meine Ängste gegenüber meinem Mann auflösen.

Und das war soooooo ein überwältigend schönes Gefühl, als ich zum ersten Mal diese Kraft in mir gespürt habe! Plötzlich hatte ich keine Angst vor meinem Mann und seinen emotionalen Ausbrüchen mehr!!! Ich wusste, wie ich auf gute Weise damit umgehen konnte. Und ich wusste, dass wir das hinkriegen mit der harmonischen Trennung – selbst, wenn ich die Einzige bin, die dafür etwas tut!

Ich habe während dieser Trennungszeit lernen dürfen, dass wenn ich der Fels in der Brandung bin, dann strahlt das auf meine gesamte Familie aus. Wenn ich bei mir bleibe und nicht ins Drama kippe, dann bleiben auch meine Kinder gelassen und fröhlich.

Ich war trotz Trennung für meine Kinder eine stabilere und liebevollere Mutter, als während unserer gesamten Ehe. Und ich konnte meinem Mann zum ersten Mal wirklich auf Augenhöhe begegnen. Was für eine Transformation!

Und diese Gelassenheit und Zuversicht, dass eine harmonische Trennung möglich ist, das wünsche ich jeder unglücklich verheirateten Mutter mit Trennungswunsch!

Vor fünf Jahren hätte ich nie gedacht, dass ich heute so glücklich und frei sein würde – und dass meine Kinder in einem Umfeld leben würden, das für sie stabil und liebevoll ist und sie kaum unter unserer Trennung leiden. Heute begegnen mein Ex-Mann und ich uns in wertschätzender Weise und regeln die Dinge zum Wohle unserer Kinder wie zwei Erwachsene: sachlich und lösungsorientiert.

Und mein Bonus ist: Heute habe ich endlich einen Partner an meiner Seite, mit dem ich all das erlebe, was ich mir immer gewünscht habe. Liebe, Wertschätzung, tiefgründige Gespräche und großartigen Sex. Alles, was ich in meiner Ehe so schmerzlich vermisst habe, finde ich nun in einer Partnerschaft, die auf Augenhöhe basiert. Und das Beste daran? Auch meine Kinder lieben meinen neuen Partner.

Wenn du also auch gerade in einer unglücklichen Beziehung steckst und dir wünschst, dass sich etwas verändert, dann fang bei dir selbst an! Und irgendwann wirst du merken, dass du nicht nur dein eigenes Leben zum Positiven verändert hast, sondern auch das Leben deiner Kinder und deines (Ex-)Mannes.

Manchmal muss wirklich nur eine Person vorangehen. Und vielleicht bist du das!? Das wünsche ich dir von ganzem Herzen.

Wenn du Interesse an einem kurzen Beratungsgespräch mit mir hast, dann buch dir gerne ein Kennenlernen-Gespräch mit mir. Ich freue mich auf dich!

Hab ein wundervolles Wochenende,
Deine Swantje ❤️

Trennungsexpertin, glücklich getrennt und stolze Mami von 2 wundervollen Mädchen 

 
 
 

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